Mitten im 1. Weltkrieg gründen Wieland Herzfelde und sein Bruder John Heartfield den Malik-Verlag mit dem Ziel, publizistisch gegen Kriegsgeschrei und Durchhalteparolen anzutreten. Dabei müssen sie die strenge Kriegszensur austricksen, die solche Tendenzen unterbinden will. Erfindungsreich und mit einer gehörigen Portion Chuzpe gehen die Brüder ans Werk.
Unter anderem soll der gleichnamige Roman von Else Lasker-Schüler veröffentlicht werden: „Malik“ bedeutet auf türkisch u.a. Fürst. Ein Buch also für den deutschen Kriegsverbündeten Türkei… Die Zensur ist dumm genug, darauf hereinzufallen.
Auch was die Finanzierung des Verlags angeht, haben die beiden Brüder ziemlich genaue Vorstellungen, die sehr am Rande der Legalität liegen. Daß sie damit Erfolg hatten, beweist nicht zuletzt die Tatsache, daß der Malik-Verlag bis heute, 100 Jahre nach seiner Gründung, Kultstatus genießt.
Faure ist Autor des Buches „Im Knotenpunkt des Weltverkehrs: Herzfelde, Heartfield, Grosz und der Malik-Verlag 1916-1947“ (Aufbau-Verlag 1992).
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