August 1933: Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror



Am 23. Dezember 1933 wurden die Kommunisten Ernst Torgler, Georgi Dimitrow, Blagoi Popow und Wassil Tanew vor dem Reichsgericht in Leipzig freigesprochen. Der Angeklagte Marinus van der Lubbe wurde zum Tode verurteilt. Sie alle waren Protagonisten in einem der spektakulärsten Kriminalfälle der deutschen Geschichte. Ihnen wurde vorgeworfen, in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933 das Reichstagsgebäude in Brand gesetzt zu haben. Für die Nationalsozialisten waren Brand und Anklage Grundstein um die politische Opposition in Deutschland auszuschalten und die eigene Macht zu festigen. Umso mehr verwundern die Freisprüche für vier der Angeklagten. Sie gehen auf eine massive Gegenpropaganda zurück, deren Kernstück das in Paris im August 1933 herausgegebene „Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror“ war. Unter der Regie von Willi Münzenberg sammelten mehrere Hundert Antifaschisten im Exil Belege und Beweise, um die Angeklagten zu entlasten und das Vorgehen der Nationalsozialisten zu entlarven.

Im August 2013 jährte sich die Veröffentlichung des Braunbuchs zum 80. Mal. Dies wollen wir zum Anlass für eine Lesung nehmen, die am 23. September am Franz-Mehring-Platz 1 um 18.30 Uhr stattfindet.

Aus dem Braunbuch, historischen Texten, Zeitungsartikeln, Gesetzen und Biografien lesen u.a.:

Florian Weis (Rosa-Luxemburg-Stiftung)

Gesine Lötzsch (Partei DIE LINKE)

Halina Wawzyniak (Partei DIE LINKE)

Klaus Lederer (Partei DIE LINKE)

Olaf Koppe (neues deutschland)

Raju Sharma (Partei DIE LINKE)

Tom Strohschneider (neues deutschland)

Wolfram Adolphi (Journalist)

 

Die MÜNZENBERG LEKTIONEN sind eine Gemeinschaftsreihe des Münzenberg Forum Berlin, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Linken Medienakademie (LiMa), der Tageszeitung neues deutschland und der Grundstücksgesellschaft am Franz-Mehring-Platz 1 (FMP1).