Das Netzwerktreffen beginnt am Samstag, den 23. April um 12 Uhr und endet am Sonntag, den 24. April um 15 Uhr.
Das Netzwerk Care Revolution wurde auf der Aktionskonferenz im März 2014 gegründet, seitdem finden regelmäßig zweimal im Jahr bundesweite Treffen statt. Sie dienen als Plattform, um Akteur_innen und Kampagnen aus anderen Städten und regionalen Netzwerken kennenzulernen, aber auch einfach dazu sich auszutauschen und andere Menschen kennenzulernen, die mit dem Druck der Care-Lücken umgehen müssen. Es geht darum die Vernetzung zu intensivieren und die Aktivitäten im Sinne einer Care Revolution weiterzuentwickeln oder auch Mitstreiter_innen für neue Projekte zu gewinnen. Alle Interessierten sind herzlich willkommen, sich einzubringen!
Anmeldung (1 Mail pro Person): care-revolution-anmeldung@gmx.de. Der Platz reicht für alle, es gibt keine Teilnehmer_innenbeschränkung. Anmeldungsmail ist notwendig.
Wenn Ihr Mitfahr- und Übernachtungsmöglichkeiten sucht oder anbieten könnt, nutzt bitte dieses PAD.
Für Kinderbetreuung, Awareness und Essen wird gesorgt. Die Räume sind barrierefrei, um Assistenz bemühen wir uns bei Bedarf.
Nachfragen und Kinderanmeldungen an: care-revolution@riseup.net
Das Treffen ist auf Deutsch, bei Übersetzungsbedarf werden wir gemeinsam für Flüsterübersetzungen sorgen. Personen, die übersetzen können, sind sehr willkommen.
Ort: Seminartrakt, RLS, Franz-Mehring-Platz 1, Berlin, Nähe Ostbahnhof
Das Programm des Netzwerktreffens findet Ihr hier (PDF).
Wenn Ihr Mitfahr- und Übernachtungsmöglichkeiten sucht oder anbieten könnt, nutzt bitte dieses PAD.
Drei Themenschwerpunkte
Auf einem Vorbereitungstreffen im Dezember 2015 wurden für das nun anstehende drei Schwerpunktthemen ausgewählt, welche die Vielfalt der im Netzwerk vertretenen Themen spiegeln und zugleich aufeinander zuführen können. Dafür haben sich Arbeitsgruppen gebildet, die das jeweilige Thema vorbereiten.
Der erste Schwerpunkt beschäftigt sich mit dem Thema Flucht aus einer Care-Perspektive. Welche Einsichten und Forderungen ergeben sich, wenn man aus einer Care-Perspektive auf dieses Thema blickt? Welchen Bedarf und welche Forderungen artikulieren Geflüchtete? Wie gestaltet sich derzeit die unmittelbare Versorgung von Geflüchteten, wie könnte diese besser gewährleistet werden? Was fordern wir vom Staat und welche Rolle sollten ehrenamtliche Tätigkeiten spielen bzw. nicht spielen? Wie können Selbstorganisationen von Geflüchteten gestärkt werden?
Der zweite Schwerpunkt widmet sich den Kämpfen von Assistenznehmer_innen um Selbstbestimmung und gute Versorgung und von Assistenzarbeiter_innen um gute Arbeitsbedingungen und Bezahlung. Wie können diese Kämpfe solidarisch geführt werden? Die Ansätze von Assistenz aus der Behindertenbewegung sind gesellschaftlich noch lange nicht breit verankert und Bevormundung und Abwertung noch nicht überwunden, doch Enthinderung und Selbstbestimmung sollten der Maßstab für gutes Leben sein. Weiter kämpfen Assistenzarbeiter_innen für einen Tarifvertrag, der lange überfällig ist.
Schließlich geht es im dritten Schwerpunkt um das Thema häusliche Pflege. Mangelnde zeitliche und finanzielle Ressourcen, zu wenig Wahlmöglichkeiten und Absicherungen verhindern eine gute Versorgung aller Beteiligten. Dies führt vielfach zu Armut und Erschöpfung. Die Zuweisung von Pflegetätigkeiten ist entlang sexistischer und rassistischer Machtverhältnisse strukturiert und Menschen, die diese Tätigkeiten ausführen, erhalten wenig Wertschätzung. Eine absurde Situation angesichts der Tatsache, dass alle Menschen auf diese Form von Care angewiesen waren, sind und/oder sein werden. Welche Veränderungen im Sinne einer bedürfnisgerechteren Organisation sind nötig?
Alle drei Themen machen deutlich: Wir erleben derzeit zunehmend einen Rückzug des Staates aus der Grundversorgung und die Rahmenbedingungen in den „Care-Berufen“ werden immer fragwürdiger, während die Politik vermehrt auf die sogenannte Stärkung des Ehrenamtes setzt. Dies führt zunehmend zu Teilzeitarbeit und Lohndumping in den verschiedenen Care-Berufen, 24/7 Beschäftigung im privaten Bereich, schlechten Bedingungen für bedürfnisgerechte soziale Kontakte, politisches Engagement und Zeiten der Muße und schließlich auch zu struktureller Gewalt durch Rahmenbedingungen, die die Menschenwürde verletzen.
Wir wollen unsere Kämpfe koordinieren, unsere Analysen diskutieren, Forderungen formulieren und politische Strategien verfeinern – stets mit dem Ziel, die Care Revolution voranzutreiben.
Diskussionen zu strukturellen und strategischen Fragen der Netzwerk-Arbeit
Ein integraler Bestandteil der Netzwerktreffen ist, organisatorische Angelegenheiten zu besprechen. So finden jeweils auf den Netzwerktreffen Wahlen für den Koordinierungskreis, das sozusagen geschäftsführende Gremium, statt. Für dieses Treffen ist zudem geplant, eine Diskussion um die strategische Ausrichtung zu führen und dabei auch auf die vergangenen zwei Jahre des Netzwerkes zurückzublicken, Bilanz zu ziehen und mögliche Anpassungen der bisherigen Organisierung anzugehen. Thema wird dabei auch die Möglichkeit einer weiteren Aktionskonferenz.
Kommt alle! Macht mit und bringt euch ein! Schritt für Schritt zur Care Revolution!
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.