Der Kampf um die Erinnerung: Das System des Vergessens im postfranquistischen Spanien



Inaki Egana im Gespräch mit Silke Hünecke.

Auch wenn 80 Jahre seit dem Bürgerkrieg vergangen sind, gibt es in Spanien bis heute praktisch keine staatliche Erinnerungspolitik. Kein einziger Täter wurde zur Rechenschaft gezogen. Es wird geschätzt, dass 140.000 Menschen in Gräbern verscharrt und bis heute nicht ordentlich beerdigt wurden.

In einigen Regionen wie etwa im Baskenland haben linke Organisationen die Regierungen dazu gezwungen, die Verbrechen der Diktatur aufzudecken und die Erinnerung an die Opfer wach zu halten.

Inaki Egana ist Sprecher des baskischen Vereins Euskal Memoria und war in den letzten Jahren maßgeblich an der Öffnung von Gräbern und der Untersuchung franquistischer Verbrechen beteiligt. Silke Hünecke ist Politologin und aktive Antifaschistin. Ihr besonderes Interesse gilt der Bearbeitung von faschistischer und militärdiktatorischer Vergangenheit und Widerstandsbewegungen.