Luciana hat zahlreiche Freundinnen und Freunde in Deutschland und arbeitet schon lange mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung zusammen. Nächstes Jahr wird sie mit gemischten Gefühlen und reich an Erfahrungen, Ideen und Initiative den 70. Jahrestag ihres Eintritts in die Kommunistische Partei Italiens begehen. Zu ihren Erfahrungen gehört auch der Parteiausschluss. Luciana ist mittlerweile 86 Jahre alt und ringt um eine neue linke Partei in Italien. Von 1976 bis 1983 war sie Abgeordnete des Italienischen Parlaments und von 1979 bis 1999 des Europäischen Parlaments. Sie hat Jura studiert und für die linke Zeitung Il Manifesto als Journalistin gearbeitet. Es gibt zahlreiche Publikationen von Luciana und am Tag nach unserer Veranstaltung wird sie in Berlin ihr neues Buch in Deutsch «Die Entdeckung der Welt» präsentieren. Kürzlich war sie Gast der taz und sprach zum Rassismus in unseren Gesellschaften.

Der Veranstaltungstitel hat mit dem durch die RLS geförderten Buch von Lucio Magri «Der Schneider von Ulm» zu tun. In dieser Dokumentation von Erfahrungen der Kommunistischen Partei Italiens kommt Il Manifesto ein hoher Stellenwert zu. Magri würdigt Luciana sehr und Luciana hat eine biografische Einleitung zum «Schneider vom Ulm» geschrieben. Warum der Buchtitel, der an ein Gedicht von Bertolt Brecht erinnert? Weil dem Schneider, der fliegen wollte und vom Kirchturm abgestürzte, Flugzeuge folgten. Daran erinnerte der Parteifunktionär Pietro Ingrao, der gemeinsam mit Luciana 1991 um das Attribut «kommunistisch» im Parteinamen kämpfte, das Kommunistische erneuern wollte.

Michael Brie hat gerade gemeinsam mit Bini Adamczak, Lutz Brangsch und Friederike Habermann das Buch «Das Kommunistische. Oder: ein Gespenst kommt nicht zur Ruhe» veröffentlicht. In diesem Buch werden Geschichte und Gegenwart kommunistischer Ansätze erörtert. Wir können uns also auf eine spannende Diskussion freuen.

Weiterführende Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter: http://www.rosalux.de/event/55647/die-schneiderinnen-europas.html