Europa zwischen Gewalt und Solidarität
Nach der Unterwerfung der von Syriza geführten griechischen Regierung kam der Sommer der Migration. Was den Bewegungen gegen die Austeritätspolitik nicht gelungen war, gelang der Selbstermächtigung der Menge: eine tragende Säule der EU, das auf dem Dublin-Abkommen fußende Grenzregime, wurde umgestoßen. Und mit der Wiedereinführung von Grenzkontrollen ist auch das Schengen-Abkommen vorläufig obsolet. Es zeichnen sich heftige Risse im europäischen Machtblock ab. Die Debatte um die Geflüchteten und die Reaktion auf die Terroranschläge mit der Ausrufung des Ausnahmezustandes in Frankreich verweisen auf einen wachsenden Autoritarismus der Regierenden – und einen sich radikalisierenden Rechtspopulismus. Aber es gibt eben auch immer wieder starke Momente der Solidarisierung: Von den Solidarstrukturen in Griechenland und Spanien über die europäischen Krisenproteste und die Griechenlandsolidarität bis zu den Willkommensinitiativen verstehen Menschen ihr Engagement als politische Intervention und Ausdruck demokratischer Lebensweise.
Wie verstehen wir die Situation? Und wie kann eine linke Praxis in der Situation gesellschaftlicher Polarisierung sichtbar und wirksam werden?
Begrüßung:
Dagmar Enkelmann (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Gäste:
Srećko Horvat (DiEM25), Katja Kipping (DIE LINKE), Toni Negri (EuroNomade), Elena Papadopoulou (Syriza), Moderation: Hilary Wainwright (Red Pepper)
Mehr Informationen unter: http://www.rosalux.de/event/55819/ein-jahr-nach-dem-putsch.html