Jordanien, November 2012. Neben der Türkei ist dieses südliche Nachbarland Syriens zum Hauptfluchtpunkt jener geworden, die dem dortigen, seit über eineinhalb Jahren dauernden Bürgerkrieg entkommen wollen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNHCR, spricht von rund einer halben Million registrierten Flüchtlingen aus Syrien in den angrenzenden Staaten. Dazu gibt es eine unbekannte Zahl jener, die sich nicht registrieren lassen und »illegal« im Exil leben, laut UNHCR-Schätzung zwischen 100.000 und 150.000. Die Gründe sind zumeist Hoffnungslosigkeit und Angst: Aus dem zentralen Flüchtlingslager in Jordanien, Za’atari in der Region Al-Mafraq, in dem rund 45.000 Menschen leben, kommt nur wieder heraus, wer eine Unterkunft bei Angehörigen in Jordanien nachweisen kann, nach Syrien zurückkehren will oder eine Ausreisegenehmigung in einen Drittstaat hat. Von einer Registrierung fürchten zudem nicht wenige, dass sie dem syrischen Geheimdienst bekannt wird und Verwandte in der Heimat das zu spüren bekommen. In der Grenzregion von Al-Mafraq kommen täglich 100 bis 150 »Illegale« aus Syrien an, berichten Einheimische. Zwei Drittel sind Kinder im Alter bis zu 14 Jahren.
nd-Fotograf Camay Sungu war vor Ort und brachte berührende Fotos mit. Ein Teil von ihnen ist in dieser beeindruckenden Ausstellung zu besichtigen.