Friedrich Dieckmann “Weltverwunderung – Nachdenken über Hauptwörter”



Weltverwunderung, das ist der philosophische Zustand schlechthin – sagt Friedrich Dieckmann und wendet sich im Blick auf Hauptwörter unserer Sprache Fragen zu, die den Horizont der rechnenden Wissenschaften übersteigen.

Weltverwunderung – der Titel beschreibt den Grundgestus von Dieckmanns Betrachtungen, die Freiheit und Heimat, das Gute und den Rausch, den Körper und das Lachen und viele andere Hauptwörter ins Visier nehmen und auf ihren Denkwegen Anhalt bei denen finden, die im Staunen und Ergründen vorangingen, wie Goethe, Kant, Hegel, Schiller, Schopenhauer, Nietzsche, Bloch oder Brecht. Entstanden ist ein philosophisches Brevier in meisterlicher, poetischer Sprache voller Aperçus und ästhetischer Reflexionen – eines, das Wege zu eigenem Nachdenken bereitet, indem es vorträgt, was andere zu sagen wussten.

Friedrich Dieckmann wurde 1937 in Landsberg/Warthe als Sohn des späteren DDR- Volkskammerpräsidenten Johannes Dieckmann geboren. Nach dem Besuch der Oberschule in Oranienburg studierte er ab 1955 Germanistik, Philosophie und Physik an der Universität Leipzig. Er lebt seit 1963 als freier Schriftsteller in Ost-Berlin. Von 1972-76 war er Dramaturg am Berliner Ensemble. Friedrich Dieckmann ist ein glänzender Essayist, Kritiker und Erzähler.

„Ob Friedrich Dieckmann über Mozart, Schubert, Wagner, Brecht, Christa Wolf, über Deutschland, Europa und die Welt nachdenkt, es geschieht stets auf eine unnachahmliche eigene, viele Wissensquellen zusammenführende, Tiefsinn und Eleganz verbindende Weise. Die findet ihren Grund im Festhalten einer fundamental politischen Fragestellung, die sich von der Ästhetik informieren ließ, der Frage: Wie lässt sich Erneuerung institutionalisieren? Wie lässt sich sie sich gegen demagogische Verfremdung sichern?“ (Alexander von Bormann) Man darf Friedrich Dieckmann wohl zurecht als einen der letzten deutschen Gelehrten bezeichnen.

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