Wahlen und neue Medien: Obama-Twitter-Hype und die Mühen der deutschen Internet Ebene
Das Internet ist schnell, mächtig und demokratisch. Das meinen Politiker erkannt und Obama verstanden und umgesetzt zu haben. Seine Facebookseite mit über 34 Millionen „Gefällt mir“- Angaben ist sein effektivstes Massenmedium. In den USA tobte bereits ein Jahr im Voraus ein heftiger Vorwahlkampf, der per twitter, Facebook und G+ ausgetragen wurde und in dem Tweet „Four more Years.“ mit 819165 Retweets seinen Höhepunkt fand.
Und was sagen die deutschen Politiker*innen dazu? „Hallo zusammen! Nun bin ich auch auf Twitter. Im Twitterview […] können wir’s miteinander probieren“ (Peer Steinbrück). Bisweilen hat er rund 1800 Follower. Bundeskanzlerin Merkel erfreut sich über 39000 Fans. Immerhin. Sie versuchen es.
Doch damit sei bewiesen, dass die beste Online-Kampagne nichts hilft, wenn die Kandidierenden kein mediales Talent besitzen. Die Inhalte entscheiden. Oder liegt es daran, dass Social Media in Deutschland noch nicht vollständig angekommen ist?
Über Wahlen und neue Medien und ob es 2013 doch noch einen Onlinewahlkampf geben wird, diskutieren wir beim #RMC13.
Über die Podiumsgäste
Dr. Hektor Haarkötter ist Professor für Journalistik an der MHMK Hochschule für Medien und Kommunikation. Zuvor hat er 18 Jahre lang als Fernsehjournalist für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gearbeitet und für viele überregionale Zeitungen und Magazine geschrieben. Es liegen mehrere Buchveröffentlichungen von ihm vor, u.a. „Abschalten. Das Anti-Medien-Buch“.
Bodo Ramelow ist gelernter Kaufmann und Politiker. 1999 wurde er für die PDS in den Thüringer Landtag gewählt. 2005 kandidierte er bei der Wahl zum Deutschen Bundestag, bei dem er bis zu seinem Ausscheiden 2009 als stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE angehörte. Seit November 2009 ist er Fraktionsvorsitzender.
Tom Strohschneider ist Journalist und Chefredakteur bei der Tageszeitung neues deutschland. Er studierte an der Humboldt-Universität Berlin sowie zeitweise an der Universität Graz. 2000 absolvierte er ein Volontariat beim nd und stieg anschließend als Redakteur für Inland bis zum stellvertretender Ressortleiter auf. Im Jahr 2008 ging er für vier Jahre zur Berliner Wochenzeitung der Freitag. Später war er ein halbes Jahr bei der taz, bis er zum nd zurückkehrte.