RLS-Lounge mit Christoph Dieckmann und Richard Cohn-Vossen



Mein Abendland – Geschichten deutscher Herkunft – erschienen: Februar 2017

Nichts, was Christoph Dieckmann schreibt, ist erfunden. Dieser unermüdliche Chronist der ZEIT erlebt sein »Abendland«. Ein Kind verschwindet, dann ein Staat. Die DDR-Nationalmannschaft ersteht neu, in Dresden demonstriert das Volk – wie 1989? Der greise Helmut Schmidt erklärt, er könne drei Jahrzehnte in die Zukunft blicken und ein Jahrtausend zurück. Auch Dieckmann erzählt Gegenwart als Herkunft aus Europas »Leitkulturen« Nationalismus und Krieg. Er führt nach Verdun, Exjugoslawien und an die Gräber der Roten Armee. Er folgt den Brüdern Grimm, Rosa Luxemburg und Willy Brandt. Er fährt mit der Eisenbahn ins »Morgenland«, von Istanbul bis Teheran. Und er predigt auf der Wartburg über das Fremde. »Mein Abendland« ist ein lebenspralles Buch über unsere Identitäten, deutschkundig und weltoffen.

Christoph Dieckmann (* 22. Januar 1956 in Rathenow, Brandenburg) ist ein deutscher Journalist und Autor.
Christoph Dieckmann wurde 1956 in Rathenow als Sohn eines Pfarrers geboren. Er wuchs in Dingelstedt am Huy und Sangerhausen auf. In Sangerhausen wurde ihm die Zulassung zum Abitur verweigert. Zunächst begann er 1972 in Langenau in Sachsen eine Lehre zum Filmvorführer, wurde jedoch kurz vor der Abschlussprüfung aus disziplinarischen Gründen von der Schule verwiesen. Mit einem Jahr Verzögerung bestand er 1975 die Facharbeiterprüfung und studierte dann Theologie am Theologischen Seminar in Leipzig und am Evangelischen Sprachenkonvikt in Ost-Berlin. Nach seinem Theologiestudium (1975 bis 1981) war Dieckmann 1982/1983 Vikar der Evangelischen Studentengemeinde von Ost-Berlin und Berlin-Buch, arbeitete dann bis 1986 in der theologischen Studienabteilung des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR und danach bis 1990 als kirchlicher Medienreferent beim Ökumenisch-Missionarischen Zentrum/Berliner Missionsgemeinschaft und als freiberuflicher Autor.

Er schrieb zuerst für Kirchenzeitungen in der DDR, dann für die kulturpolitische Wochenzeitung in der DDR Sonntag (ab 1990 Freitag). Mit einem Stipendium des US-amerikanischen World Press Institute bereiste er 1990 für sechs Monate die USA. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Seit 1991 ist Dieckmann Mitarbeiter der Hamburger Wochenzeitschrift Die Zeit, bis 2005 Redakteur, seit 2005 Autor. Im Berliner Büro der Zeit war er für lange Zeit der einzige ostdeutsche Redakteur. Dieckmann schreibt vorwiegend Essays und Reportagen über das Leben in der späten DDR, die neuen Bundesländer, Rockmusik, aber auch über Sport (vor allem Fußball; ehemals monatlich bei dem Magazin für Fußballkultur 11 Freunde). Häufiges Objekt ist der FC Carl Zeiss Jena. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht.

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