Rohstoffe – Politik – Menschenrechte



Eine Konferenz zu Menschenrechtsverletzungen durch «resource grabbing» und Chancen sozialer Entwicklung durch Schaffung lokaler Wertschöpfungsketten

Foto: by Ollivier Girard, flickr CC BY-NC-ND 2.0

Die in der kapitalistischen Weltwirtschaft herrscht ein schier unersättlicher und weltweit steigender Hunger nach Rohstoffen. Die daraus resultierende rücksichtslose Ausbeutung von Lagerstätten führt in vielen Ländern des globalen Südens zu gewaltsamen Konflikten und massiven Umweltschäden.

Auf der Konferenz werden an zwei Tagen Expertinnen und Experten sowie Betroffene aus dem Süden und Norden gravierende Menschenrechtsverletzungen durch «resource grabbing» in Ländern des globalen Südens anhand von Fallbeispielen aufzeigen. Die Verantwortung der Regierungen des Nordens für die ungerechte neoliberale Handels- und Wirtschaftspolitik wird kritisiert und die Rolle von Regierungen im globalen Süden, die Umweltschutz und die Beteiligung der Betroffenen an den Entscheidungen über die Förderung von Rohstoffen vernachlässigen, problematisiert. Im zweiten Teil der Konferenz werden Möglichkeiten sozialer Entwicklung durch Rohstoffabbau und  verarbeitung im Rahmen von lokalen und regionalen Wertschöpfungsketten diskutiert. Alternative Politikansätze, die soziale Entwicklung in rohstoffliefernden Ländern fördern, werden vorgestellt.

Es sind folgende Vorträge, Podien und Workshops geplant:

• «Neo-Extractivism» versus «Leave the oil in the soil» – Konzepte der Rohstoffausbeutung in Theorie und Praxis.

• Neue Konzepte und Instrumente – aber keine Veränderung? Ist die deutsche und europäische Rohstoffpolitik mit den Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte vereinbar?

• Menschenrechtsverletzungen durch Rohstoffförderung: Rund ein Drittel der weltweiten Menschenrechtsverletzungen stehen mit der Gewinnung von Rohstoffen in Zusammenhang. Kann diese Tatsache mit den Exporteinnahmen gerechtfertigt werden und wer bekommt davon etwas ab?

• Rohstoffvorkommen könnten in lokalen und regionalen Wertschöpfungsketten weiter veredelt werden, das würde die langfristige Abhängigkeit von Rohstoffexporten vermindern. Können Umweltgerechtigkeit und Umverteilung ins Zentrum von Rohstoffpolitik gerückt werden? Wie ist ein Rohstoffabbau für soziale Entwicklung möglich?

Themen der Workshops sind:

• ArbeitnehmerInnenrechte im Platinabbau in Südafrika

• Lokaler Widerstand im Uranabbau in Mali und Tansania

• Recht auf Entschädigung: Widerstand gegen Kohleabbau für ThyssenKrupp-Stahl aus Mosambik

• Zauberwort Zertifikate: Sind Zertifikate eine realistische Möglichkeit, um Menschenrechtsverletzungen beim Abbau von Konfliktmineralien zu verhindern?

Als ReferentInnen sind eingeladen: Kristina Dietz (Lateinamerika Institut, Berlin), Claudia Müller-Hoff (European Center for Constitutional and Human Rights), MinDirig Thomas Dr. Gäckle (BMWi), Niema Movassat (MdB), Ibrahima Thiam (RLS, Dakar), Günter Wippel (uranium-network.org), Anna Backmann (MadMining/CIR), Daniel Ribeiro (JA! Justica Ambiental, Mosambik), Gesine Ames (Ökumenisches Netz Zentralafrika) und Annette Groth (MdB).

Mehr Informationen:

Gefahren des Uranabbaus
Bei der Uranförderung in Tanzania gehen Wirtschaftsinteressen vor Gesundheits- und Umweltschutz. Das Büro in Dar es Salaam hat eine Broschüre zum Thema präsentiert: Uranium Mining

Reden ist Silber – Handeln ist Platin
Platinabbau in Südafrika und die Lieferkettenverantwortung der deutschen Industrie. Audiodokumentation der Diskussion im April 2016 mit internationalen Gästen.

 

Mehr Informationen erhalten Sie hier.


Kontakt:

Kontakt

Andreas Bohne Telefon: +49 (0)30 44310-461 Fax: +49 (0)30 44310-180 E-Mail: bohne@rosalux.de

Kosten: