Rassismus wird in Deutschland häufig nur in Verbindung mit den Themen Nationalsozialismus und Neonazismus diskutiert. Doch rassistische Begriffe und Bilder entstammen einer weitaus älteren historischen Tradition, die bis heute fortwirkt und unser gegenwärtiges Denken und Handeln beeinflusst. Die kritische Weißseinsforschung thematisiert dies, und analysiert die Entstehung weißer Identitäten und Privilegien (in Abgrenzung zum Konstrukt der „Anderen“). Im Seminar arbeiten wir mit Methoden der Selbstreflexion, Inputs zur Geschichte rassistischer Diskurse und Beispielanalysen rassistischer Darstellungen in den Medien. So entsteht ein Reflexionsraum, der es den Teilnehmer_innen ermöglicht, rassistische Denkmuster – bei sich selbst und in der Öffentlichkeit – besser zu erkennen und zu verstehen. Ausgehend von diesem Verständnis werden in einem zweiten Schritt anhand von praktischen Fallbeispielen der Teilnehmer_innen Handlungsmöglichkeiten erarbeitet, die dazu beitragen, rassistischen Strukturen zu widerstehen und sie zu transformieren.

Mit: Julia Lemmle, Kommunikationstrainerin André Vollrath, Social-Justice-Trainer, beide Berlin