Utopie-Kongress 2018



Feierten 1989/90 viele Menschen den Zerfall des Ostblocks und der sozialistischen Staaten als Sieg des Kapitalismus oder als das Ende der Geschichte, so ist diese euphorische Stimmung schon längst umgekippt. Auch wenn die wenigsten Menschen das kapitalistische System für Kriege, Terror, Schere zwischen Arm und Reich, Umweltzerstörung und Flüchtlingsbewegungen verantwortlich machen, gibt es doch überall eine wachsende Unzufriedenheit mit der herrschenden Politik bzw. mangelndes Vertrauen in die hiesigen Politiker*innen, dass diese die Probleme lösen könnten. Rechte Populisten*innen nutzen diese Stimmung geschickt aus, um ihre Scheinlösungen zu präsentieren. Von daher ist es höchste Zeit zu zeigen, dass es auch anders gehen könnte: Nicht Ausschluss von vielen, sondern Teilhabe von allen; nicht Leistung und Profit, sondern Bedürfnisorientierung; nicht Wachstum, sondern Nachhaltigkeit, nicht Konkurrenz, sondern Kooperation u.s.w.

Ein Kongress – der Utopiekongress – soll genau dies leisten; er soll antikapitalistische Gesellschaftsmodelle darstellen und vor allen Dingen herausarbeiten, wie diese möglichst schnell realisiert werden können. Der Utopiekongress findet vom 23.7.-27.7.18 in Berlin statt. Das Datum ist nicht zufällig, sondern mit Absicht 1 Woche nach Beendigung der Fußballweltmeisterschaft gewählt. Sportliche Großveranstaltungen wie die Olympiade oder die Fußball-WM haben immer eine große Medienresonanz und sind weltweit bei fast allen Menschen unabhängig der sozialen Schicht oder der politischen Einstellung von ziemlich großem Interesse. Diese Welle der Fußballbegeisterung, die im Juli 2018 mal wieder ihren Höhepunkt hat, soll für den Utopiekongress genutzt werden. Dieser hat nämlich eine kongressuntypische Form: Der Utopiekongress findet in Form einer Antikapitalistischen Weltmeisterschaft (Antikap-WM) statt. Analog zu einer Fußball-WM findet ein Wettstreit antikapitalistischer Modelle statt. Alles, was es bei einer Fußball-WM gibt, gibt es auch bei der Antikap-WM; nur ein bisschen abgewandelt.