Begleitseminar zu den RLS-Kapitallesekursen
Wer im ersten Band des marxschen Kapitals im dritten Kapitel angelangt ist, in dem es um das Geld und die Geldfunktionen geht, stellt sich unweigerlich die Frage: Marx setzt ständig voraus, dass Gold die Rolle des Geldes übernimmt. Ist das heute immer noch so? Wenn nicht: Bricht Marx‘ Argumentation an diesem Punkt nicht wie ein Kartenhaus in sich zusammen? Schließlich ist die Geldware ein wichtiger Unterschied zu Neoklassik und keynesscher Theorie. Sie haben kein Problem damit, dass seit Jahrzehnten kein Goldwährungssystem mehr herrscht. Aber: Zeigt nicht der in der Krise gestiegene Goldpreis grade, dass Marx eben doch recht hatte? Liefert Marx‘ Werttheorie nicht doch eine adäquate Geldtheorie, die mit der Europäischen Zentralbank ebenso klarkommt wie mit anderen modernen Phänomenen – nicht nur in der Krise? Satellitenseminare – was ist das? Seit 2006 finden in der Rosa-Luxemburg-Stiftung Kapital-Kurse statt. In wöchentlichen Treffen wird das Hauptwerk «Das Kapital» von Karl Marx gemeinsam diskutiert. TeamerInnen strukturieren die Sitzungen, die Teilnehmenden stellen die gelesenen Textabschnitte kurz vor. Externe TeamerInnen laden wir zu Wiederholungssitzungen ein (Michael Heinrich) oder zum Thema Leben und Werk Karl Marx’ (Rolf Hecker). Um die Kapital-Lektüre herum kreisen übers Jahr verteilt verschiedene «Satellitenseminare». Hier werden ausgewählte Probleme und Fragen zum Kapital und darüber hinaus vertieft: Warum ist der Fetischcharakter Marx so wichtig? Was ist daran besonders? Ist die marxsche Geldtheorie noch aktuell? Warum bringt jede Welle erneuter Marx-Lektüre seine eigene Einführungsliteratur hervor? War Marx auf dem feministischen Auge blind?
Mit: Ingo Stützle
Kontakt: Antonella Muzzupappa, Tel. (030) 44310-421, muzzupappa@rosalux.de